Braucht Soest eine Kulturmarke?

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  • Dieses Thema hat 6 Antworten und 5 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 3 Jahre von SoestART.
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  • #1277
    SoestART
    Verwalter
    #1318
    Jost aus Soest
    Teilnehmer

    Wie würde das aussehen, was soll damit erreicht werden?

    #1320
    SoestART
    Verwalter

    Hallo Jost, wie das aussehen kann/ soll, wird sich gestalten. Vorrangig ist derzeitig SoestART die aktuelle Soester Kulturmarke

    #1335
    Hiddemann-Holthoff
    Teilnehmer

    Ich würde das eher umdenken. Braucht Soest einen Betrieb der eine Kulturmarke aufbaut, die Soest unterstützen kann? Meine Antwort wäre klar ja. Es ist ja die Aufgabe von Städten und Kommunen, Kultur zu fördern und die Partizipation der Bürger*innen; dazu gehört für mich auch die Förderung von künstlerischer Freiheit, Vielfalt und einem Bildungsauftrag. Kultur und Bildung sind an dieser Stelle eben auch Geschwister.

    Das ist aber schwer zu machen, weil Wettbewerbsdruck in der Kulturszene unglaublich groß ist und gleichzeitig öffentliche Kulturinstitutionen mit einem stetig wachsenden privaten Freizeitmarkt konkurrieren. Zur selben Zeit ist die Tendenz, dass sich Kommunen und Länder verstärkt aus der öffentlichen Förderung zurückziehen.

    Also wird im Grunde die professionell einzuführende Kulturmarke zur Notwendigkeit für Kulturbetriebe, damit sie ihr Fortbestehen durch nachhaltige Erträge absichern können.

    Was macht die Marke also?
    Kulturmarken sollen Assoziationen auslösen, Besucherwünsche und Teilhabewünsche entstehen lassen. Kulturmarken können Authentizität vermitteln, Identitätspolitik, Kongruenz in der Kommunikation nach außen mit einem klaren erkennbaren Profil und bestimmten zu definierenden Alleinstellungsmerkmalen. Eine Kulturmarke kann ja auch ein Wunsch nach Gestaltung sein, um Veränderungen herbeizuführen.

    Im Ergebnis wäre dann die Kulturmarke der Erfolg in der Region, aber auch ggf. darüber hinaus. Wenn eine solche Marke Zuspruch hat, weiß man, dass sie angenommen wird. Dann wird die Marke auch wiedererkannt, auch außerhalb der Region. Das bedeutet, dass viele Menschen damit erreicht werden können um ihnen damit zu ermöglichen, daran zu partizipieren, zu lernen und sich zu integrieren. Im Grunde auch die Rezipienten, welche nicht integriert sind oder sich schwerer integrieren lassen.

    Für die Kunst sehe ich das eher skeptisch, da ich nicht überzeugt bin, dass jeder Mensch ein Künstler ist. Aber es gibt unter bekannten Künstlern Beispiele für Marketing. Andy Warhol mit der Marke Pop Art, Gerhard Richter als globale Marke und Georg Baselitz. Wie man sieht ist die Markenbildung unter “Künstlern” immer noch eine Männerdomäne. Außerdem ist die Kunst ja gewollt frei und nicht unbedingt Kultur. Da würde ich die Kulturmarke eher als Beengung sehen.

    #1404

    Eine professionelle und ambitionierte Kulturmarke kann sicherlich ein erstrebenswertes Ziel sein. Das würde m.E. allerdings auch den Druck in Sachen Leistung, Rentabilität und Wettbewerbsfähigkeit mit sich bringen.
    Stellt sich dann da nicht die Frage, ob das das erste Ziel einer neuen und doch eher lokalen Initiative sein sollte?

    Das Forum hier ist da m.E. ein gutes Beispiel. Am Anfang ein leeres Blatt, das sich füllen muss und genutzt werden muss. Und für die NutzerInnen einen Sinn und Wert entwickeln muss.
    Das passiert aber sicherlich nicht von jetzt auf gleich sondern wird Zeit brauchen.
    Insofern doch eher erst einmal als eine Chamce, eine weitere Möglichkeit zu sehen.

    Für die Kultur/Kunst im regionalen Umfeld ist jede weitere Initiative m.E. eine Chance, die Wahrnehmung und auch die Auseinandersetzung damit in der (lokalen) Gesellschaft zu verstärken.

    Somit wäre eine Kulturmarke mit dem Zielen
    – lokal/regional der Kultur zusätzlichen Raum zu schaffen
    – auf Vielfältigkeit und Fairness ausgerichtete Angebote zu schaffen
    – auch eine Art Bildungsauftrag zu übernehmen und
    – der Gesellschaft über die Vielfältigkeit und Intensität der Aktivitäten die Auseinandersetzung und Toleranz
    mit der lokalen Kunst und -Schaffenden zu ermöglichen
    m.E. schon Grund genug, eine solche zu schaffen.

    Wenn sich diese Marke mit klaren und nachhaltigen Zielen so positioniert, das man sich von den bestehenden und
    marktorientierten Initiativen abheben kann, könnte sich da auch langfristig etwas etablieren.

    In diesem Sinne: viel Erfolg (und Durchhaltevermögen)!

    a.m.p.
    Andreas Hoffmann
    https://a-live-music-project.jimdofree.com/

    #1442

    Es sollte eine Kulturmarke sein, unter der sich Ehrenamtliche,Semiprofessionelle und Professionelle sammeln können. Hilfe für Organisation, Projektmanagement und Finanzierungen wäre sicherlich für viele Veranstalter von Nöten.Es braucht Zeit,aber eine rein ökonomisch und an der Mehrheitskultur orientierte Kulturmarke gilt es zu vermeiden, es kommt auf Projekte an, die es woanders nicht so gibt, die konstituiernd für eine Kultur in Soest sind, eine Kultur des Mitmachens ,der Partizipation der TeilnehmerInnen an dieser Kultur, eben nicht eine reine Konsumkultur, rein ökonomisch orientiert.

    #1446
    SoestART
    Verwalter

    Dann sind wir mit der SoestART und dem dazugehörigen Veranstatungsformat SO ARTig!? ja auf einem guten Weg 🙂 Die Hilfe zur Organisation, Projektmanagement und Finanzierung etc. beginnt mit unserer Informations-Veranstaltungsreihe ab dem dem 25.10.2021 um 18 Uhr – https://kulturbuero-soest.de/soestart-infoveranstaltung-durchfuehrung-einer-veranstaltung/

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